Der DTM-Test Oschersleben hat ein erstes sportliches Ausrufezeichen gesetzt: Titelverteidiger Thomas Preining zeigte mit einer Bestzeit von 1:21,887 Minuten, dass er auch 2025 mit dem Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA zu den Titelkandidaten zählt. Bei trockenen Bedingungen und frühlingshaftem Wetter unterbot der Österreicher als einziger Pilot die Marke von 1:22 Minuten und untermauerte damit die Schlagkraft seines Teams.
Hinter Preining landete sein Teamkollege Ayhancan Güven auf Rang zwei – ein frühes Signal für die Konkurrenz, dass Manthey EMA auch in der neuen Saison eine zentrale Rolle spielen wird. Jordan Pepper komplettierte im Lamborghini das Spitzen-Trio auf dem 3,667 Kilometer langen Kurs.
Die Generalprobe in der Motorsport Arena war mehr als ein Kräftemessen. Mit dem neuen P Zero DHG von Pirelli und einem erstmals eingesetzten synthetischen Kraftstoff markierte der DTM-Test Oschersleben eine wichtige technische Zäsur. Teams und Fahrer nutzten die beiden knapp vierstündigen Sessions intensiv, um sich auf das neue Material einzustellen. Vor allem die Performance der neuen Reifen stand im Fokus.
Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel analysierte: „Das Auto wirkt mit dem neuen Pirelli schneller, aber es sind viele Details zu verstehen. Ein Testtag liefert Bausteine, aus denen wir nun das Gesamtbild formen müssen.“ Auch Nicki Thiim zeigte sich mit dem Reifen zufrieden – insbesondere im kalten Zustand sei die Performance vielversprechend gewesen. Die Teams erprobten eine Vielzahl von Setups, Luftdrücken und Sturzwerten, um das optimale Arbeitsfenster des neuen Slicks zu definieren.
Erstmals traten auch Ford und Aston Martin im DTM-Rahmen offiziell auf. Gilles Magnus sammelte seine ersten Erfahrungen im Aston Martin Vantage GT3. „Das Anfahren mit kalten Reifen war tricky, aber wir konnten wichtige Daten sammeln“, so der Belgier. Ford-Pilot Arjun Maini betonte, dass es in dieser Phase noch nicht um Rundenzeiten gehe: „Wir wollten das Auto besser verstehen und es durch verschiedene Situationen bringen.“
Die umfangreichsten Testprogramme spulten Güven und Manthey-Junior Morris Schuring ab – beide kamen auf 141 Runden. Insgesamt absolvierten die 24 DTM-Fahrzeuge 2.830 Umläufe und damit über 10.000 Testkilometer.
Der nächste Gradmesser folgt vom 25. bis 27. April beim offiziellen Saisonauftakt – erneut in Oschersleben. Dann zählt jede Runde. Preining hat bereits jetzt gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Der DTM-Test Oschersleben war mehr als nur ein Technik-Check – es war ein erster Fingerzeig im Titelkampf.