Nürburg – Kelvin van der Linde, der talentierte Audi-Pilot von Abt Sportsline, zeigte eine herausragende Leistung im neunten DTM-Saisonlauf am Nürburgring und eroberte nach einem beeindruckenden Regenrennen die Spitzenposition in der Gesamtwertung zurück. Der Nürburgring, bekannt für seine unberechenbaren Wetterbedingungen, bot den Fans am Samstag ein packendes Spektakel, bei dem van der Linde mit einem Vorsprung von über 15 Sekunden als Erster die Ziellinie überquerte und seinen zweiten Saisonsieg feierte.
„Den Rennsieg zu holen und damit die Gesamtführung zu übernehmen, ist einfach großartig,“ sagte der 28-jährige Südafrikaner. „Bei diesen wechselnden Bedingungen immer die richtigen Bremspunkte zu treffen, war eine große Herausforderung. Ich habe mich im Auto aber trotz des Regens von der ersten Runde an super wohl gefühlt.“ Van der Linde fuhr von der Pole-Position aus ein fehlerfreies Rennen und war von Beginn an in einer eigenen Liga unterwegs.
Hinter van der Linde belegte der Italiener Mirko Bortolotti im Lamborghini von SSR Performance den zweiten Platz und bleibt damit in der Meisterschaftswertung mit nur einem Punkt Rückstand auf van der Linde dicht auf den Fersen. „Schwieriges Rennen, super Resultat. So kann man den Samstag aus meiner Sicht zusammenfassen,“ resümierte Bortolotti. „Kelvin van der Linde war auf einem ganz anderen Niveau unterwegs, die Pace konnte ich nicht mitgehen.“
Der dritte Podiumsplatz ging an Maro Engel vom Mercedes-AMG Team Winward, der ebenfalls eine starke Leistung zeigte, aber letztlich nicht in der Lage war, Bortolotti entscheidend unter Druck zu setzen. „Es fühlt sich immer super an, in der DTM auf dem Podium zu stehen. Ich habe alles versucht, um Druck auf Mirko Bortolotti auszuüben. Am Sonntag können wir hoffentlich noch einen Schritt nach vorne machen,“ erklärte Engel nach dem Rennen.
Das Rennen selbst wurde unter schwierigen Bedingungen hinter dem Safety-Car gestartet, was die Spannung noch erhöhte. Van der Linde setzte sich sofort vom Rest des Feldes ab und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Dahinter lieferten sich Bortolotti und Engel spannende Duelle, während der Rest des Feldes ebenfalls hart um Positionen kämpfte. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Marco Wittmann und Thomas Preining, die sich beide durch das Feld nach vorne kämpften und mit spektakulären Überholmanövern die Zuschauer begeisterten.
Nach den Pflicht-Boxenstopps, bei denen alle Fahrer aufgrund des anhaltenden Regens erneut auf Pirelli-Regenreifen wechselten, blieb die Spitze unverändert. Van der Linde kontrollierte das Rennen souverän und fuhr am Ende sogar die schnellste Rennrunde. Lucas Auer im Mercedes-AMG GT3 und Jack Aitken im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing komplettierten die Top Fünf.
In den hinteren Reihen lieferten die DTM-Piloten ebenfalls eine beeindruckende Show ab. Marco Wittmann zeigte einmal mehr seinen Kampfgeist, indem er im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport als Sechster fünf Plätze gutmachte. Thomas Preining, der Porsche-Werksfahrer von Manthey EMA, verbesserte sich sogar um acht Positionen und belegte am Ende den siebten Rang. Pech hatte Nicki Thiim, der nach einem Kontakt mit Ayhancan Güven an Boden verlor und als Achter ins Ziel kam.
Das Regenrennen auf dem Nürburgring zeigte einmal mehr, warum die DTM auf dieser Strecke immer wieder für besondere Momente sorgt. Mit nur noch wenigen Rennen bis zum Saisonende bleibt der Kampf um den Meistertitel spannend. Kelvin van der Linde hat mit seiner Leistung am Samstag ein starkes Zeichen gesetzt, aber mit Mirko Bortolotti, der ihm dicht auf den Fersen ist, und weiteren starken Konkurrenten wie Maro Engel ist in den kommenden Rennen noch alles offen. Der Nürburgring hat wieder einmal bewiesen, warum er zu den anspruchsvollsten und spannendsten Rennstrecken im DTM-Kalender gehört.